Der Erfahrungsbericht meines Sabbaticals durch die Südsee und auf einigen Inseln im Pazifik soll gerne anderen Frauen Mut machen.
Alter schützt vor Torheit nicht
Das mögen vielleicht einige gedacht haben, als sie von meinem Vorhaben eines fünfmonatigen Sabbaticals durch den Südpazifik gehört haben. Andere sprachen mir jedoch Bewunderung und Anteilnahme aus und ein kleiner Teil machte sich Sorgen, dass mir etwas passieren könnte. Schließlich wollte ich ganz alleine, am anderen Ende der Welt, mein persönliches Inselhopping-Abenteuer erleben. Geplant war ein dreimonatiger Segeltörn auf der Destiny, alles andere wollte ich spontan entscheiden.
Aber es kam alles ganz anders als gedacht.
Schlussendlich sollte mich mein Weg von Vanuatu über Fidschi, Tonga, Französisch-Polynesien und die Cookinseln bis zur australischen Ostküste führen.
Ich selber hatte keine Angst um mich, war aber natürlich aufgeregt. Zwar reise ich gerne und so oft es meine jährlichen Urlaubstage zulassen aber diesmal sollte es mein erster „Backpacker-Trip“ werden. Und das mit fünfundvierzig Jahren. Ich zähle also nicht gerade zu den alten Hasen der Rucksackreisenden. Dafür aber zu den Allround-Alten-Hasen. Will sagen: Manchmal schützt Alter eben doch vor Torheit.
Denn natürlich kann man sich aus Unwissenheit, jugendlichem Leichtsinn oder Naivität in gefährliche oder unangenehme Situationen bringen und zwar unabhängig von dem Erdteil, auf dem man sich gerade befindet.
Für mich ist es logisch, sich in ärmeren Ländern nicht mit Schmuck zu behängen, mit Geldscheinen rum zu wedeln, gürtelbreite Röcke anzuziehen, nachts alleine durch die Gegend zu rennen, bei fremden Männern ins Auto zu steigen oder mich irgendwo hin locken zu lassen. Ein gesundes Maß an Vorsicht schadet nicht.
Natürlich kommt es auch immer darauf an, wo man gerade ist, welche Gepflogenheiten dort herrschen und ein bisschen Bauchgefühl sowie Menschenkenntnis spielen auch eine Rolle, ist ja klar. Schwarze Schafe gibt es überall, gerade in touristischeren Gebieten.
No risk – no fun?
Jedem dürfte aber natürlich klar sein, dass es den Abenteuerfaktor senken, die Reisezeit beeinflussen oder den Geldbeutel belasten kann, wenn man sich nur auf den bekannten und sicheren Wegen bewegt. Die eigene Risikobereitschaft spielt also auch eine Rolle.
So ist die Überfahrt mit einem Cargo-Schiff risiko- und abenteuerreich, kostet dafür aber auch weniger und dauert länger. Eine Fahrt mit dem lokalen Sammelbus, anstelle eines Taxis, ist oft ein Erlebnis und eine Wanderung zu einem entlegenen Aussichtspunkt muss nicht zwangsläufig in einer geführten Gruppe stattfinden.
Ich selber habe vor ein paar Dingen im Alleingang eher Abstand genommen, obwohl ich es vielleicht gerne gemacht hätte, z.B. per Camper durch Australien zu reisen oder mir ein Cargo-Schiff als Polynesien-Transfer zu suchen.
Aber für mich persönlich gab es immer Gründe es (alleine) nicht zu wagen. Und das ist das Wichtigste überhaupt auf solch einer Reise: Man muss es (nur) vor sich selber begründen und verantworten. Und kann im Rückblick hoffentlich dennoch froh und stolz sein, etwas schönes erlebt zu haben.
Man macht die Reise schließlich für sich selber und nicht für andere. Eine kleine Randanekdote ist übrigens, dass ich von zahllosen jungen Backpackern völlig verständnislos angeglotzt wurde, als ich ihnen mitteilte weder nach Australien, noch nach Neuseeland zu wollen. Hab ich wohl das ‚Must-do‘ verfehlt.
Während meiner gesamten Zeit hatte ich jedenfalls keine einzige gefährliche oder beängstigende Begegnung.
Zu teuer für mich?
Der Südpazifik mit all seinen kleinen Inseln gehört mit Sicherheit nicht zu den günstigsten Urlaubsgebieten. Vor Beginn der Reise hatte ich ein wenig Bedenken, dass mein Budget gesprengt werden könnte, was aber zum Glück nicht der Fall war.
Auch in dieser Gegend kommt man meiner Meinung nach prima klar, wenn man auf Märkten einkauft oder isst. Einheimische geben gerne Tipps, wo man Essen kann und wenn man sich ein wenig einschränkt, ist das überhaupt kein Problem.
Teilweise ist das Angebot auf den kleineren Inseln, z.B. in Französisch-Polynesien, sehr eingeschränkt, da das Versorgungsschiff nur alle Jubeljahre Waren ausliefert. Aber man verhungert schon nicht. Frischen Fisch und Kokusnüsse gibt es immer. 🙂
Am teuersten sind Flüge, bzw. die Transportwege. Hier sollte man seine Planung sehr gründlich und genau nehmen. Auch nach günstigen Unterkünften sucht man hier ein bisschen länger, denn Luxushotels sind in der Region oft an der Tagesordnung und Hostels findet man so gut wie gar nicht.
Aber genau das alles hat für mich neben atemberaubenden Landschaften, der Unterwasserwelt und neuen Kulturen den Reiz ausgemacht. Dafür habe ich gerne ein paar Euro investiert und werde mit Sicherheit nochmal die lange Anreise in den Südpazifik in Kauf nehmen.
Meine Perle des Nordens, du hast alles richtig gemacht. Und 45 was ist das du Jungspund
….die Reife mit der man alles genießen kann.
Dickes Bussi die Ex Perle des Südens
Du bist und bleibst meine Perle des Südens!!! Danke Dir :-*